Donnerstag, 30. Mai 2013

Kunststück der Woche: Das Schokoladenmädchen


File:Liotard Schokoladen Maedchen.jpg
Jean-Étienne Liotard (1702-1789): Das Schokoladenmädchen (1743-45), Pastell auf Leinwand, 82,5 x 52,5 cm, Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden.


Man hört förmlich wie bei jedem Schritt der Stoff der gestärkten weißen Schürze leise knistert. Und auch der sanft schimmernde schwere taubengraue Stoff des Unterkleides hat eine Materialität welche ihm Betrachter das Bedürfnis weckt mit der Hand darüber zu streichen und das feine Gewebe zu berühren. Mit ernsthafter Konzentration
und sicherem Griff hält die Trägerin dieser Kleider, das Schokoladenmädchen, ein kleines Lacktablett, auf welchem sich eine Porzellantasse und ein Glas Wasser befinden.

Das Bild besticht durch den Kontrast der formalen Schlichtheit und der gleichzeitig so unglaublich haptischen Ausarbeitung. Vor der grau-beigen Wand ist die Figur der Protagonistin der einzige Bildinhalt, es ist ihr bis auf das Tablett keinerlei Attribut beigegeben, lediglich ihr eigener Schatten verankert sie im Bild und belebt die Szene. Und dennoch erscheint das Mädchen so greifbar und real wie kaum eine andere Bildfigur.

Dies macht ihren unglaublichen Reiz und ihre unglaubliche Präsenz aus und ist sicherlich auch der Grund dafür, dass das Schokoladenmädchen gleich von mehren Firmen als Markenzeichen übernommen wurde.

Informationen:
http://de.wikipedia.org
http://www.alte-dosen.de/
http://www.art-magazin.de

Abbildung:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Liotard_Schokoladen_Maedchen.jpg

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