Über artomaniak

Vorsicht Kunst! Oder: die Kunst vom Sockel holen....
Klaus Staeck, Vorsicht Kunst!, 1983

Mit der Kunst ist das so eine Sache: sobald das Werk eines Künstlers einmal in den elitären Kanon der Kunstgeschichte aufgenommen wurde ist es quasi unantastbar. Fachleute stechen sich gegenseitig mit unglaublich klugen und wissenschaftlichen Texten aus, Studenten verfallen beim Anblick der Meister in Ehrfurchts-Starre und dem durchschnittlichen Museumsgänger bleibt ob soviel Trara nicht viel mehr als gelegentlich ein „Oh“ und „Hm“ zu hauchen, wenn er sich von geschulten Führungskräften durch Ausstellungen und Sammlungen führen lässt.

An sich ist ein bisschen Respekt vor den Leistungen anderer durchaus nicht verkehrt. Nur bleibt bei zuviel Ehrfurcht die Freude an der Sache selbst –der Kunst – auf der Strecke.

Immer wieder beneide ich bei meinen Streifzügen durch Museen die Kinder der Grundschulklassen, die noch unvoreingenommen das was sie sehen genießen können und in den Bildern manchmal ganz eigene Wahrheiten entdecken.
 
Kunst kann durchaus gehaltvoll sein, immer wieder gibt es für die Wissenschaft Neues zu entdecken, Bezüge herzustellen, Vorhandenes zu korrigieren. Experten beschäftigen sich jahrzehntelang mit einem Maler, einem Werk, einem Bild.

Dennoch sollte vor allem eines nicht vergessen werden: was nutzt alle Kunst der Welt, wenn sie keinen Spaß mehr macht? Wenn Kunst nur noch ernst sein darf? Wenn sowohl der desillusionierte Student als auch der nur noch Bahnhof verstehende Museumsbesucher lieber gar nicht mehr über die Kunst nachdenken als möglicherweise etwas „Falsches“ zu denken?

Deshalb: holt die Kunst vom Sockel. Habt Spaß daran!

Ich hoffe, dass ich mit meinem Blog einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, dass ich Lust auf Kunst machen kann, dass ihr meine kurzen Texte zu dies und jenem möglicherweise gerne lest und mir Feedback gebt, eure Ansichten zu den Dingen als Kommentar hinterlasst und erzählt, was euch so beschäftigt.

Eure artomaniak

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